69 - Koronare Herzerkrankung: Wann Stent, wann Bypass – und wie geht das? [ID:50895]
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Also unser Thema heute, koronare Herzerkrankungen.

Sie wollen wissen, wie Stents funktionieren und wie Bypässe funktionieren.

Ein bisschen müssen wir ausholen,

damit das ganze verständlich wird und vieles von dem, wir haben ja auch den ein oder anderen, die ein oder andere, die schon ein paar Semester dabei sind, würde ich sagen.

Das ein oder andere haben Sie wahrscheinlich schon gehört, aber ein bisschen Wiederholung kann nichts schaden.

Was ist eigentlich diese koronare Herzerkrankung, mit der unser Vortragstitel heute Abend angefangen hat?

Nochmal ein bisschen ausholen und betonen, was das Herz für ein unglaubliches Organ ist.

Das Herz sitzt bei uns hier im Brustkorb und pumpt jeden Tag ungefähr acht bis zehntausend Liter Blut.

Hunderttausend Schläge jeden, hunderttausend Schläge, hunderttausend Schläge jeden einzelnen Tag. 35 Millionen Schläge im Jahr. Irre.

Und das Herz pumpt, wie gesagt, 8.000 Liter am Tag, fünf bis sechs Liter pro Minute in den Körper hinein und dafür braucht es eine erhebliche Kraft.

Hier sehen Sie im Ultraschall, wie ein Herz die ganze Zeit schlägt.

Im Wesentlichen ist es ein Muskel, der sich immer wieder zusammenzieht und wieder entspannt.

Zusammenzieht und wieder entspannt.

Und zwar den ganzen Tag ohne Unterbrechung.

Das ist Ultraschall und der wesentliche Teil des Herzens, der die Pumpkraft liefert, ist dieses Band hier.

Das ist die Muskulatur der linken Herzkammer. Müssen wir jetzt nicht in Detail erläutern.

Aber wichtig ist jedenfalls, das Herz besteht zum aller, aller größten Teil aus Muskel. Muskulatur.

Muskulatur braucht zum Arbeiten Sauerstoff, Nährstoffe, braucht Blut.

Die Muskulatur wird vom Blut ernährt und witzigerweise, obwohl das Herz innen drin voller Blut ist,

ernährt sich der Herzmuskel nicht von dem Blut, was innen drin ist, sondern der Herzmuskel hat eigene Blutgefäße auf der Oberfläche des Herzens,

die den Herzmuskel mit sauerstoffreichen und nährstoffreichen Blut versorgen.

Kleine Gefäße, Durchmesser ungefähr so dreieinhalb, vier Millimeter da oben, vielleicht zwei Millimeter da unten.

Zwei Stück hat man. Zwei Gefäße, eine rechte Herzkranzarterie, das ist die da drüben und die linke Herzkranzarterie, das ist die da mit ein paar mehr Unterästen.

Diese Herzkranzgefäße liegen kranzförmig um den Herzmuskel herum und es hat ihnen auch den Namen gegeben.

Herzkranzgefäße oder Koronararterien.

Corona ist Krone oder Kranz auf Lateinisch.

Bringt eben zum Ausdruck, dass die Herzkranzgefäße so wie ein Kranz um den Herzmuskel herum angeordnet sind.

Die Herzkranzgefäße sind Arterien, Blutgefäße, die können von einer Erkrankung betroffen werden, die sie auch alle kennen, die heißt Atherosklerose.

Die können sich verhärten.

Es kann zu Cholesterin- und Kalkablagerungen kommen.

Das sieht man hier angedeutet, dass in der Wand der Kranzgefäße sich eben auch Atherosklerose bilden kann.

Und die wirkt sich bei den Herzkranzgefäßen auch besonders dramatisch aus, weil die Herzkranzgefäße so klein sind.

Herzkranzgefäß Durchmesser 3 mm.

Wenn sich jetzt die Wand von dem Kranzgefäß durch Ablagerung um 1 mm verdickt,

um 1 mm verdickt, dann ist es auf jeder Seite schon 1 mm, dann bleibt nur noch 1 mm Lumen übrig, 1 mm Innenfläche.

Das heißt, weil die Kranzgefäße so klein sind, sind ziemlich kleine Ablagerungen schon ganz schön erheblich bedeutsam.

Oft wird ja auch davon gesprochen, was diese Atherosklerose verursacht.

Es gibt keinen 1 zu 1 Auslöser. Bei keinem einzigen Patienten, bei keiner einzigen Patientin kann man sagen, da dran liegt es, dass die Atherosklerose sich gebildet hat.

Aber es gibt Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass man Atherosklerose kriegt, entweder in den Herzkranzgefäßen oder an anderen Gefäßen.

Und die wichtigsten Faktoren stehen hier und die kennen Sie auch, hohes Cholesterin, weil es nämlich Cholesterin ist, was sich in die Gefäßwand einlagert

und den Startpunkt für diese Ablagerung bildet.

Die Zuckerkrankheit leider, weil sie die Gefäßwände schädigt.

Die Patientinnen und Patienten mit Zuckerkrankheiten neigen sehr zur Atherosklerose.

Hoher Blutdruck macht auch die Gefäßwände kaputt, wenn er über sehr lange Zeit besteht.

Und dann natürlich noch Rauchen.

Alles Faktoren, die die Gefäßwand beschädigen und deswegen kann sich leichter Cholesterin und andere Ablagerungen da einlagern.

Und dann gibt es noch etwas, was man gar nicht beeinflussen kann.

Es gibt eine erhebliche genetische Komponente.

Ungefähr 30 Prozent des Risikos, Atherosklerose zu entwickeln, sind vererbt.

Teil eines Kapitels:
Wintersemester 2023/2024

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:00:13 Min

Aufnahmedatum

2023-11-27

Hochgeladen am

2023-11-28 16:16:03

Sprache

de-DE

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